Vom Patriarchat zum Matriarchat ist auch keine Lösung!

Natürlich sind Frauen weitestgehend für ihre emotionale und soziale Kompetenz bekannt. Männer dafür mehr für Struktur, analytisches Vorgehen und Logik. Das alte Rollenbild spricht von Männern in Führungspositionen und Frauen mit Kindern am Herd. Eine Verteilung, die durchaus gut funktionierte und doch für eine große Unzufriedenheit sorgte! Das sogenannte Patriarchat beinhaltete zumindest die wirtschaftliche Abhängigkeit einer Frau zu ihrem Mann.

FRÜHER

Wenn Frau Glück hatte, ließ ihr Mann sie diese Abhängigkeit nicht spüren und kümmerte sich verantwortungsvoll um seine Gemahlin, ohne seine Macht auszunutzen. Auch wenn Frau im Allgemeinen dafür wenig Raum für Selbstverwirklichung und Eigensinnigkeit hatte, ging es ihr zumindest gut, sofern sie sich mit ihrer eigenen Weiblichkeit ausgesöhnt hatte und all die Gaben ihres Mannes annehmen konnte. Wenn Frau Pech hatte und schon in ihrem Kindesalter einen Vater erlebte, der seine Machtposition ihrer Mutter gegenüber ausnutzte, sie dadurch auch in emotionaler und sexueller Hinsicht gefügig machte, war ihre Chance leider sehr groß, auch solch‘ einen Mann als Gatten zu bekommen.

REFLEKTION

Bleibt das Muster, was sie vorgelebt bekam unreflektiert und nicht hinterfragt, weil es möglicherweise an Intelligenz fehlt, wird es unbewusst an ihre Tochter weitergegeben und dann an ihre Tochter und so weiter. Alles, was wir Kindern verbal kommunizieren/beibringen/“erziehen“ (welch schreckliches Wort) wird bewusst gelernt, wobei es auch hier Unterschiede in der Effizienz gibt, was „weiche“ und „harte“ Methoden anbelangt. Nachweislich braucht man natürlich mehr Energie und Kraft, Situationen und Entscheidungen auf eine weiche und transparente Art zu erklären, bringt aber langfristig mehr, weil das Verständnis des Adressaten einen großen Teil für das intrinsisch motivierte Einhalten z.B. von Regeln hervorruft. Ganz im Gegenteil zu „harten“ Maßnahmen im Sinne von „Das wird so gemacht, weil ich es so sage!“. Hier gibt es dreimal weniger Lernerfolge, als bei der weichen Variante.

MÄNNLICH UND WEIBLICH

Vielen Frauen mit starken männlichen Anteilen fehlte es nicht an Intelligenz, die destruktiven Muster ihrer „Vorbilder“ zu enttarnen. Einigen wenigen fehlte es noch weniger an Mut, aus diesen Dynamiken auszubrechen. Ihnen verdanken wir die Unabhängigkeit der Frau – sowohl wirtschaftlich, politisch, als auch gesellschaftlich! Emanzipation bescherte den Frauen die Möglichkeit, wählen zu dürfen, einen Führerschein zu machen, eigenes Geld zu verdienen und sich vor Schwangerschaft zu schützen. Die wilde und aus dem vermeintlichen Paradies vertriebene Lilith wurde zum Leben erweckt. Frauen durften ihre Sexualität frei ausleben, gegen festgefahrene Machtstrukturen rebellieren, sich bilden und ihre eigenen Wege gehen.

Die bislang „glücklichen“ Frauen profitierten natürlich auch davon, aber da deren Bedürfnis nach Befreiung nicht besonders groß war, konnten sie da stehen bleiben, wo sie waren oder aber wurden nun auch in die Verantwortung gebracht, sich wirtschaftlich einzubringen. Fraglich ist hier, weshalb sie kein Bedürfnis hatten auszubrechen. Möglicherweise, weil Frau ihre weibliche Macht eben zu Hause verantwortungsvoll ausleben konnte, Mann dies schätzte und sich deshalb auch fallen lassen konnte. Vielleicht ist diese einander schätzende Rollenverteilung genau die Richtige und Emanzipation schoss sich selbst ein Tor, weil nun eine Doppelbelastung auf Frauen zukam, die Kindererziehung vor allem an Institutionen und Einrichtungen abgab. War das die richtige Lösung?

MACHTMISSBRAUCH

Vielleicht nutzte die Frau von zu Hause aber auch ihre emotionale Macht über den Mann aus, der im Berufsleben vermutlich schwächelte und unter der Herrschaft seiner Frau litt. Ein Mann, der den emotionalen Machtmissbrauch seiner Frau zu Hause akzeptiert und duldet, hatte zu hoher Wahrscheinlichkeit eine ebenso destruktive Mutter, die ihn immer hat kleiner und devoter werden lassen hat. Ein Mann, der mit seiner Weiblichkeit versöhnt ist, würde sich solch eine Dame nicht gefallen lassen. Er lebt seine Männlichkeit in Beruf und genießt es, sich bei einer machtvollen Frau fallen lassen zu können, welche ihre Macht nicht ausnutzt.

Nun kann es passieren, dass es einen Mann mit hohen weiblichen Anteilen gibt, der lieber mehr Zeit zu Hause verbringen würde und dem entsprechend eine Frau anzieht, die als frühere Rebellin für ihre Unabhängigkeit sorgte, eine gute gesellschaftliche Stellung innehat und frei ist, zu entscheiden, worauf sie sich einlässt. Vielleicht dachte diese Frau ja sogar früher einmal, dass sie in der Rolle zu Hause mit Kindern am Herd glücklich wäre, wurde aber eines Besseren belehrt, weil ihr Unterbewusstsein sie in die Freiheit drängte und sie deshalb einst ihren Mann erniedrigte, um ihn von sich wegzustoßen.

Möglicherweise war es aber auch ihr Mann, der es ein wenig leid war, immer die ganze Verantwortung zu tragen. Denkbar wäre auch, dass er sie unbewusst von sich wegstieß, indem er schwieg, dicht machte, sich totstellte, nur um ihr keine Angriffsfläche zu bieten, weil er wollte, dass Frau sich mehr einbringt und er sich möglicherweise etwas zurücklehnen und sich um Kinder kümmern kann. Schließlich gibt es auch weiche Männer, die in der „harten“ Welt mehr leiden, als dass sie das Bedürfnis nach Selbstbehauptung und Macht hätten.

MACHTWECHSEL

Nun sind diese Damen dazu aufgerufen, anstatt auf ihre Männer zu schimpfen, dass sie nichts „tun“ würden, selbst in die wirtschaftliche Verantwortung zu gehen und möglicherweise für ihren Mann mit zu sorgen, ohne dabei die eigene Macht auszunutzen, wenn Mann sich schon ums Kind kümmert. Warum sollten die Rollen nicht auch vertauscht sein? Bitteschön, aber wenn schon, dann vollständig. Frauen, macht ihr doch mal den Job, den Männer jahrelang gemacht haben! Und bitte ohne pissig, zickig und vorwurfsvoll zu werden. Unter mancher Fassade versteckt sich nach genauerem Hinschauen tatsächlich eine kleine Narzisstin, die den Rest der Welt manipuliert und vortäuscht, das Opfer zu sein, obwohl sie es eindeutig nicht schafft, selbst für ihre wirtschaftliche Situation und mangelnden Gefühle gegenüber dem nun so vermeintlich „verweichlichten“ Mann einzugestehen.

Hat sie ihn doch erst mit ihren wachsenden gesellschaftlichen Führungsqualitäten zum Hosenscheißer unterdrückt und merkt nun nicht, dass sie ihren eigenen weiblichen Anteil leugnet. Er liebt sie weiterhin. Sie wendet jede mögliche Form ihrer Macht an, um ihn wieder zum männlichen Aktionismus zu befördern, doch all ihre diskriminierenden, erniedrigenden und manipulativen Bemühungen verlaufen ins Leere. Er flüchtet, spaltet ab und lässt sich alles gefallen, was Frau sich so unberechenbar ausdenkt.

DIE GROßE ERKENNTNIS

Ganz unbemerkt schleicht sich ein Muster ein, das dem Patriarchat sehr ähnelt, nur dass Gewalt und Machtmissbrauch nun von Frauen ausgehen. Und noch viel unbemerkter nutzt er seine emotionale Macht, die er sich nun zu eigen gemacht hat, indem er sich um die Kinder kümmerte. Nun steht die tolle Karrierefrau vor dem gleichen Problem, wie einst die Männer, die ihre Familien wirtschaftlich versorgten, aber emotional zu abwesend waren, um Kinder an sich zu binden. Vertrauen weg, Bindung weg, daraus resultierende Verlustangst, Kontrollsucht, Zwänge, Härte. Auch sie gibt ihren Konflikt weiter an ihre Tochter und verursacht damit emotionale Störungen, wie Abhängigkeiten, manipulatives Verhalten und ambivalente Strukturen.

Scheinbar entwickelten sich Männer- und Frauenrollen in eine verkehrte Welt. Frauen klagen über Schwierigkeiten schwanger zu werden, produzieren keine natürlichen Hormone mehr, um den lästigen weiblichen Zyklus in der stressigen Karrierewelt zu kontrollieren oder gar gänzlich auszuschalten und wundern sich über Massen von Schilddrüsen- und Stoffwechselproblemen neben Krebs als Kampf zwischen Gut und Böse auf Zellebene. Wer gewinnt? Natur oder Mensch? Herz oder Egoverstand?

Männer verweichlichen, ducken sich, werden kastriert. Nichts spricht gegen einen Mann, der seinen weiblichen Anteil kennt und integriert hat! Doch letztlich muss auch ER gehen oder Grenzen setzen, sobald er nur den Hauch von Manipulation, Gewalt, Erniedrigung oder Missbrauch spürt, so dass ihr Ego gebrochen wird, ihre Zartheit wieder erwacht und sie endlich empfangen und sich fallen lassen kann.

Wir dürfen an einen Punkt kommen, an dem wir uns einander bedürfen, aber nicht brauchen. Egal, in welcher Rolle Mann und Frau aufgehen. Es geht um beidseitige Wertschätzung und Anerkennung.

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